Konzept
Der Torwart nimmt im modernen Mannschaftsgefüge auf Grund der Regel,den Ball mit der Hand spielen zu dürfen und vergleichsweise neuer Regeln, wie Rückpass,Zeitregel und das moderne Torwartspiel eine Ausnahmestellung ein. Gerade die neuen Regeln und das moderne Torwartspiel haben den Handlungsspielraum der Torhüter verändert und fordern von Ihm mehr Fertig- und Fähigkeiten in Bezug auf Ball an und -mitnahme, sowie beim Abspiel mit dem Fuß. Moderne Spielsysteme (Spiel ohne Libero) führen dazu, dass der Torhüter zunehmend die Rolle des letzten freien Mannes einnimmt und stärker in den Spielaufbau einbezogen wird.
Die gestiegenen Anforderungen, sowie die sich immer mehr durchsetzende Erkenntnis über die Schlüsselposition des Torhüters als Garant für den Erfolg, haben die Förderung der Torhüter in den Mittelpunkt gerückt. Ein qualifiziertes Torwarttraining durch einen Torwarttrainer soll mithelfen, unsere jungen Torhüter auf diese Anforderungen optimal vorzubereiten. Das Konzept von Ingo’s Torwartschule, dient als Leitfaden für alle Torwarttrainer der verschiedenen Juniorenklassen und soll der Ausbildung eine gemeinsame Grundlage geben. Das Konzept hat das Ziel, die Qualität der Ausbildung der Junioren-Torhüter zu verbessern und soll für erfahrene aber auch für unerfahrene Torwarttrainer als Grundlage dienen sich im Bereich des Torwartrainings zurechtzufinden. Alle Torwarttrainer arbeiten nah an dem vorliegenden Konzept, stufen gerecht jedoch übergreifend auf die nächst höhere Juniorenklasse, so dass keine Ausbildungslücken für die nächsten Juniorenklassen entstehen.
Inhalte des Konzeptes:
- Beherrschen aller spielrelevanten Torhütertechniken
- Spielübersicht, vor allem beim Dirigieren der ballorientiert agierenden Hintermannschaft und bei Pässen in die Angriffsspitze
- Stellungsspiel bei Torschüssen (Das Zonentaining), Flanken und Standardsituationen
- Situationen schnell erkennen und richtig lösen (das antizipieren der Situation)
- Verarbeiten und Weiterleiten von Rückpässen
- Schnelles Umschalten
- Fitness
- Konzentrationsvermögen
- Selbstvertrauen
- Leistungswille
"Alle unsere Trainingseinheiten werden mit Ball durchgeführt"
Die Ausbildung der Torhüter erfolgt in 3 Entwicklungsphasen:
Phase 1: Grundlagenbereich E-Junioren(von U10 bis einschließlich U11)
Im Vordergrund der Trainingsarbeit bei den Jüngsten steht selbstverständlich der Spaß und die Freude am Fußballspiel.
Es werden aber auch bereits in kindgerechte Form: Grundtechniken, Gewandtheit, Beweglichkeit und einfache taktische Grundzüge trainiert.
Phase 2: Aufbaubereich für D- und C-Junioren(von U12 bis einschließlich U15)
Um das „goldene Lernalter“ der Torhüter entsprechend zu nutzen, wird die Trainingsarbeit im Aufbaubereich deutlich intensiviert.
Im Vordergrund für das Training im Aufbaubereich liegt das systematische Erlernen und Festigen technischer Fertigkeiten sowie die variable Anwendung der Grundtechniken in verschiedenen Spielsituationen. Die Vermittlung von taktischen Grundlagen und die Stabilisierung der konditionellen Grundlagen sollen nur als begleitender Bestandteil des Trainings im Aufbaubereich dienen. Mit dem Eintritt in die C-Junioren wird das Krafttraining zu einem Bestandteil des Trainings. Vor allem dem Rumpf-, Bauch und Rückenbereich muss hier Aufmerksamkeit geschenkt werden. Jedoch sollte nie mit Gewichten trainiert werden, sondern immer nur mit dem eigenen Körpergewicht.
Phase 3: Leistungsbereich (von U16 bis einschließlich U19)
Das Training von Ausdauer, Kraft und Schnelligkeit runden die konditionellen Anforderungen der Torhüter ab.
Die technisch-taktischen Elemente werden im Bereich des Leistungstrainings spezialisiert. Weiterhin wird auf die Stabilisierung, die Verfeinerung und die Vertiefung der erlernten technisch-taktischen Grundlagen und Anpassung an die erhöhte Wettspielanforderungen hin gearbeitet. Die Trainingsarbeit nähert sich langsam dem Charakter des Seniorentrainings.
Torwarttraining Methodik |
Bewertung und Entwicklung
Bewertung und Entwicklung soll als Hilfestellung dienen, mit der sich der Torhüter sportlich und menschlich weiter entwickeln kann. Ganz bewusst wird der Torwart-Trainer nicht alleine eine Bewertung der individuellen Fähigkeiten vornehmen, sondern den Dialog mit dem Torwart suchen, um eine gemeinsame Basis für die weitere Zusammenarbeit zu schaffen. Das Ziel eines jeden Sportlers sollte es sein, vorausgesetzt er steckt sich hohe Ziele, perfekt zu werden. Es ist kein Zufall, dass es hierbei „perfekt werden“ und nicht „perfekt sein“ heißt, denn man kann Perfektion immer nur anstreben aber nicht erreichen. Lediglich das Streben nach Perfektion kann sozusagen perfekt werden, indem man immer wieder mit größter Anstrengung und Hingabe an seinen „Stärken“ und „Schwächen“ arbeitet.